Bergbau in Mülheim Heißen 3/3

 

Der letzte Teil unserer Serie beleuchtet die Zeche Rosenblumendelle. Diese wurde im Jahre 1966 als letzte Zeche Mülheims stillgelegt und beendete so den Bergbau in Mülheim an der Ruhr. Demnach war Mülheim die erste Stadt im Ruhrgebiet, die bergfrei wurde!

Bevor wir nun die Zeche Rosenblumendelle betrachten, müssen wir zuerst die beiden vorherigen Zechen beleuchten. Denn die Zeche Rosenblumendelle entstand durch einen Zusammenschluss der Zechen Rosendelle, Tutenbank, Kämpgenswerk und Blumendelle. Die Verleihung des Titels fand im Jahre 1847 statt, die erste Nennung im Jahre 1839. Wann der genaue Zusammenschluss stattfand, kann nicht eindeutig geklärt werden. Ab 1856 wurde auf dem Gelände der Zeche Rosenblumendelle angefangen Schacht 1 abzuteufen. Einer der ersten Malakowtürme, also Fördertürme, die von einer Festungsähnlichen Struktur aus Mauerwerk umgeben waren, wurde für Schacht 1 gebaut. Aufgrund von profitorientierter Förderung versiegten im Jahre 1866 die meisten Brunnen in Heißen.

Für eine konzentriertere Förderung wurde der Schacht 2 abgeteuft. Dieser ging 1899 in Betrieb. Im Jahre 1928 bekamen die beiden Schächte neue Fördertürme. Während sich der Förderturm von Schacht 1 optisch nicht viel veränderte, wurde für Schacht 2 ein Förderturm in Stahlfachwerkart gebaut. Diese beiden Fördertürme prägten von nun an die Landschaft von Mülheim Heißen.

Nachdem die Zeche Wiesche stillgelegt wurde, wechselte ein Teil der Belegschaft zur Zeche Rosenblumendelle, wo im Jahre 1954 die größte Brikettfabrik Europas geschaffen wurde.

Die Förderungsmenge der Zeche Rosenblumendelle betrug im Jahre 1954 1.334.939 Tonnen Steinkohle und die Beschäftigungsmenge lag bei 5.264. Sie war nun also 5-mal so groß wie die Zeche Wiesche zu ihren Sternstunden.

Im Jahre 1966 wurde die Zeche Rosenblumendelle wie oben beschrieben stillgelegt und Mülheim an der Ruhr wurde zur ersten bergbaufreien Stadt des Ruhrgebiets. Die Fördertürme der drei hier benannten Zechen wurden relativ schnell abgerissen, sodass die interessante Vergangenheit unserer Stadt nur noch durch Denkmäler in Erinnerung bleibt.

Bergbau in Mülheim Heißen 2/3

 

Nachdem wir uns im ersten Teil dieser Serie einen groben Überblick über die Zeche Wiesche verschafft haben, widmen wir uns nun der Zeche Humboldt, sowie im letzten Teil der Zeche Rosenblumendelle und dem mit ihr verbundenen Ende des Kohlebergbaus in Mülheim an der Ruhr. Die Zeche Humboldt ist besonders für Freunde des Rhein-Ruhr-Zentrums interessant, da der Standort sich auf dem heutigen Gelände eben dieses befand.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde hier Steinkohle gefördert. Der Startpunkt für den Tiefbau der Zeche Humboldt lag im Jahre 1855, nachdem der Schacht “Franz” abgeteuft wurde. Dieser bestand noch über die Schließung hinaus bis ins Jahr 1952 und wurde von anderen Zechen mitgenutzt. 

Die Zeche Humboldt war eine der kleinsten Zechen in Mülheim mit einer Beschäftigungszahl von 768. Die höchste Förderung die eingefahren wurde lag bei 218.071 Tonnen und so lag es nahe, dass die Zeche Humbold früher oder später von den großen Zechen in Mülheim geschluckt wurde. So geschah es im Jahre 1929, als die Schließung kam und die Schächte und Förderungsanlagen von den Zechen Rosenblumendelle und Wiesche weiter genutzt wurden. 

Seit 1973 befindet sich das Rhein-Ruhr-Zentrum auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Humboldt. Demzufolge auch der Name Humboldtring. Von den drei populären Zechen die wir in dieser Serie betrachten war Humboldt also die kleinste. Keine große Belegschaft und keine weltbewegenden Förderungsmengen, aber trotz allem ein interessanter Standort des Bergbaus im Ruhrgebiet. Vor allem, da die Schächte von Rosenblumendelle und Wiesche weitergenutzt wurden und so nicht in Vergessenheit gerieten.
Im nächsten Teil betrachten wir wie versprochen noch die Zeche Rosenblumendelle, die als letzte Zeche in Mülheim das Ende des Bergbaus markierte.

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Bergbau in Mülheim Heißen 1/3

Ein Blick über den Bergbau in Mülheim Heißen 1/3

In dieser dreiteiligen Serie möchten wir den Bergbau in Mülheim an der Ruhr, insbesondere aber in Mülheim Heißen beleuchten. Dafür gehen wir zunächst auf die drei populärsten Zechen Mülheims ein, welche allesamt in Heißen aufzufinden waren. 

Angefangen mit der Zechen Wiesche. Der Förderturm, das zugehörige Maschinenhaus, sowie zahlreiche andere Betriebsgebäude fand man damals auf dem heutigen Gelände von Metallurgica. Abgeteuft, also einen Schacht durch die Herstellung von senkrechten Hohlräumen erzeugen, wurde dort zum ersten Mal im Jahre 1805. Dieses Jahr markierte demzufolge den Beginn des Tiefbaus der Zeche Wiesche. Die Förderungsmenge pro Jahr belief sich auf maximal 596.903 Tonnen. In den Jahren der Förderung belief sich die Beschäftigungszahl der Zeche auf bis zu 1593. Sie war demnach ein großer Arbeitgeber in Mülheim an der Ruhr. 

Nicht zu verachten ist außerdem, dass die Zeche Wiesche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der wichtigsten Zechen des Regierungsbezirks Düsseldorf war. 

Nach einigen Konsolidationen mit anderen Zechen wurde die Zeche Wiesche um das Jahr 1850 in Zeche Vereinigte Wiesche umbenannt. 

Wichtige Punkte markierten zum einen der Durchschlag mit der Zeche Rosenblumendelle im Jahr 1900 und zum anderen der Durchschlag zur Zeche Humboldt im Jahre 1906. 

Im Jahr 1952 endete die Ära der Zeche Wiesche mit einem Zusammenschluss von Zeche Rosenblumendelle und Zeche Wiesche unter dem Namen Rosenblumendelle/Wiesche. Die Brikettfabrik der Zeche Wiesche wurde nach dem Erbauen einer Zentralbrikettfabrik stillgelegt und so war die Zeche Wiesche eine der ersten Zechen im Ruhrgebiet die stillgelegt wurde.

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